Bedingt durch die Coronapandemie fand die diesjährige Konfirmation am 11.07.2021 statt. Die Konfirmanden Josephine, Marius und Simon mit ihren Familien waren jedoch dankbar, dass ihre Konfirmation gemeinsam und in einem würdigen Rahmen stattfinden konnte – nicht selbstverständlich, wenn man an die vielen Monate denkt, in denen der Konfirmandenunterricht online stattfand.
Bischof Pascal Strobel feierte den Gottesdienst mit den Konfirmanden, ihren Gästen sowie einigen Gemeindemitgliedern, unter ihnen etliche Jugendliche. Für diejenigen Gemeindemitglieder, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, wurde der Gottesdienst online übertragen.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus 2. Thessalonicher 3, 3 zugrunde: „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ Zunächst erinnerte der Bischof an die letzte Konfirmandenstunde: Ein Gelübde wie das Konfirmationsgelübde sei mehr als ein Versprechen, bei welchem sich die Rahmenbedingungen auch unverschuldet ändern könnten und deutlich mehr als ein unter Umständen schnell und unbedacht gegebenes Jawort. Die Konfirmation sei daher etwas ganz Besonderes: Die Konfirmanden sicherten Gott ihre Treue zu, und Gott erwidere dies mit der Zusage seiner Treue zu den Konfirmanden und seinem Segen hierzu.
Diese Treue und Liebe Gottes zu den Menschen zeige sich darin, dass Gott in Jesus Christus auf diese Erde kam und sündlos sein Leben für die Menschen gab, damit die, die an ihn glauben und ihm nachfolgen, zum ewigen Leben gelangen können. Ferner gebe er hierzu aus seiner Treue heraus besondere, stärkende Kraftquellen für die Menschen: sein Wort in der Predigt, das Gebet, die Gemeinschaft in der Gemeinde sowie das Heilige Abendmahl.
Diese von Gott gegebenen Kraftquellen förderten Gottvertrauen, auch wenn man Gott nicht verstehe, sowie Versöhnungsbereitschaft und erleichterten es, sein Leben an den göttlichen Geboten auszurichten und so von Christus zu zeugen. Gottvertrauen helfe, dass man viele Sorgen erst gar nicht im Herzen aufkommen lasse.
Der Konfirmandenlehrer Priester Uwe Heuser ging darauf ein, wie man vor dem im Konfirmationswort erwähnten Bösen bewahrt bleiben könne. Das vor dem Gottesdienst instrumental vorgetragene Lied „Nimm Jesus in dein Lebensschiff“ gebe die Antwort: mit Jesus, dem Sohn Gottes an seiner Seite. So wie die Jünger Jesu trotz seiner Gegenwart eine lebensgefährliche Situation auf einem Schiff erleben mussten, bevor Jesus den Sturm stillte (Matthäus 8, 23 ff.), stehe Jesus auch heute denen bei, die ihn an ihrer Seite hätten. Gott sei Sonne und Schild (Psalm 84,12), indem er Wärme, Licht und Schutz gebe.
Bezirksvorsteher Klaus Dieter Weller erläuterte, dass und wie man in den Sakramenten in besonderer Weise die Treue Gottes erleben könne. So empfange man das Sakrament der Taufe nur ein einziges Mal, es behalte jedoch auch dann Gültigkeit, wenn man sich völlig von Gott abwende. Ferner sei Jesus Christus ein einziges Mal und für alle Zeiten wirksam für alle Menschen am Kreuz gestorben, und das Heilige Abendmahl entfalte jedes Mal, wenn es gefeiert werde, dieselbe Wirkung.
Nachdem Josephine, Marius und Simon ihr Konfirmationsgelübde gesprochen hatten, spendete ihnen Bischof Strobel den Segen zu ihrer Konfirmation. Zum Ende des Gottesdienstes, der von einem Streichtrio, einem Clavinova und der Orgel musikalisch feierlich umrahmt wurde, wurden die Konfirmanden aus dem Kreis der Kinder verabschiedet und erhielten eine Sturmlaterne als Symbol dafür, dass die Liebe Gottes stets ihre „Sturmlaterne“ sei, die ihnen auch und gerade dann Orientierung gebe, wenn es „stürmisch“ bei ihnen sei. Die Jugend begrüßte die drei herzlich in ihrem Kreis und überreichte jedem eine „VIP-Eintrittskarte“.
30. Juli 2021
Text:
Uwe Heuser
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