Sterben, Tod und Ewigkeit – nicht nur für Kinder ein schwieriges Thema. Zur Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene boten die Kinderbeauftragten eine spezielle Andacht an. Diese fand am 04. November 2017 in der neuapostolischen Kirche in Saarbrücken statt. Die Kinder versuchten mit einem Legespiel, sich das Jenseits bildlich vorzustellen.
Dreimal im Jahr gedenken neuapostolische Christen im Besonderen der Verstorbenen. Nach ihrem Verständnis bietet Gott allen verlangenden Seelen Sündenvergebung, Heilige Taufe, Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl an. Dies geschieht in den Gottesdiensten für Entschlafene. Bereits in den Wochen davor bereiten sich die Gläubigen intensiv vor. Das geschieht in den Gottesdiensten und im persönlichen Gebet; oder, wie an diesem Samstag, durch eine spezielle Andacht.
Aber wie ist es denn nun im Himmel?
Um diese Frage zu beantworten, begannen die Kinder erst einmal mit der Erde. Sie legten braune und grüne Tücher vor den Altar. Diese sollten die Erde symbolisieren. Zuhause hatten alle Teilnehmer bunte Herzen aus Pappe gebastelt. Nun legten sie die Herzen auf die Tücher. Die Herzen sollten die Kinder selbst als Bewohner der Erde im Diesseits darstellen.
Gott gab die Erde als Geschenk den Menschen. Die Menschen sollen die Erde beherrschen, aber auch bewahren. Die Kinder merkten schnell, dass dies gar nicht so einfach ist. Viele Menschen zerstören mehr als sie bewahren, zum Beispiel durch Kriege und Umweltverschmutzung. Dadurch sterben Menschen und kommen in den „Himmel“.
Mit blauen und weißen Tüchern wurde der Himmel um die Erde gelegt. Darauf platzierten die Kinder bunte Glassteine. Diese standen für die Verstorbenen, deren Seelen in der Ewigkeit, im „Himmel“, sind. Eine Kerze stand für Jesus Christus, der auch im Himmel ist.
Obwohl die Kinder eine sehr positive Vorstellung von „Himmel“ hatten, kamen doch Bedenken. Viele Menschen werden gewaltsam aus dem Leben gerissen. Sie wollten ja nicht sterben und damit auch nicht in den Himmel. Wenn Menschen unfreiwillig durch Gewalt sterben, könnten ihre Seelen in der Ewigkeit verstockt sein. Vergleichbar mit einem bockigen Kind lassen diese Seelen Gottes Nähe vielleicht nicht zu.
Was kann man in einem solchen Fall tun?
Danebensetzen, Trösten und Zuhören sind auf der Erde Gesten, die Mitgefühl und Nähe zeigen. Und im Himmel? Da geht es nur durch Gebet.
Nicht ein Gebet oder vielleicht zwei Gebete. Manchmal braucht es eine lange Kette von Gebeten. Und so legte jedes Kind eine Perlenkette von seinem Herz auf der Erde zu einer Seele, symbolisiert durch einen Glasstein, im Himmel.
Und damit die Verbindung zur Ewigkeit nicht nur symbolisch anzuschauen war, beendeten die Teilnehmer die Andacht durch ein gemeinsames Gebet für die Seelen der Verstorbenen.
4. November 2017
Text:
B. Weinand
Fotos:
Achim Weinand