Nach dem überaus regnerischen Vortag machten sich nur wenige Mitglieder der Kirchengemeinde Saarbrücken-Güdingen am Samstagnachmittag auf den Weg. Ziel war der seit 73 Jahren offengelassene Steinbruch „Kreutzeck“ zwischen Alsting und Spicheren. Bei kühlen Temperaturen kam aber doch noch die Sonne hervor.
Treffpunkt war das Ortsende von Spicheren Richtung Etzling. Von dort ging es hinein in die grüne Wildnis. Wo während der Phase des Kalksteinabbaus bis 1943 kein Kraut wuchs, entwickelte sich urwaldähnliche Natur. Fast armdicke Lianen der Waldrebe umschlingen die Bäume. Auch Orchideen haben sich hier angesiedelt. Es blühten jedoch „nur“ die recht unscheinbaren, grünblütigen Orchideen des „Großen Zweiblattes“ (Listera ovata).
Nach dem Aufstieg über die Abbaukante überraschte das freie Plateau auf den Kalkmagerwiesen mit einer herrlichen Blütenpracht: Margeriten, Wiesensalbei, Esparsetten, Glockenblumen (Campanula), Hornklee. Alle Farben waren vertreten.
Dann ging es wieder hinunter in den Steinbruch. Einiges an alter Technik wurde hier zurückgelassen: Gleisgestänge, Förderwagen, Seilbahnstationen, verfallene Betriebsgebäude. Alles wird mehr und mehr von der Natur überdeckt.
Nach 1 ½ Stunden war trotz geringer Anstrengung der Durst groß. Im „Restaurant Woll“ auf den Spicherer Höhen hielten die Wanderer Einkehr. Hier oben erinnern viele Kreuze an die Gefallenen der vergangenen Kriege – ein Ort auch der Besinnung.
20. Mai 2017
Text:
KP. Trittschack
Fotos:
KP. Trittschack
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