Antrittsbesuch in der Grenzlandregion: Mehr als 400 Kirchenbesucher erwarteten am Sonntag, den 12. August 2018 den ersten Besuch von Bezirksapostel Rainer Storck im Saarland. Der Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche Saarbrücken wurde per Internet-TV in die benachbarten Kirchengemeinden übertragen.
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als Bezirksapostel Rainer Storck den Gottesdienst mit Gebet begann. Er nahm auch sogleich diese gespannte und erwartungsvolle Atmospäre in seinen Worten auf; der zündende Funke für diesen Gottesdienst sprang sofort auf die Kirchenbesucher über.
Der Herr denkt an uns
Bevor der Bezirksapostel mit der Ausarbeitung des zu Grunde liegenden Textwortes begann, teilte er den Anwesenden zunächst einen Gedanken aus der Ankunft im Saarland mit. Er habe in seinem Hotelzimmer eine Chronik über die Geschichte der Region Saar-Pfalz vorgefunden. 115 Jahre Geschichte einer Grenzlandregion, die immer wieder von einem zum anderem Land hin- und hergeschoben wurde - über eine lange Zeit habe keiner diese Region so wirklich haben wollen. Diesen Gedanken griff er am Beispiel eines Fußballspiels in der Schule auf. Den Letzten, der bei der Auslosung der Mannschaft übrig blieb, weil er nicht gut genug war, habe man gerne freiwillig an die gegnerische Mannschaft abgeben wollen.
Hin- und hergeschoben, weil man mit ihnen nicht wirklich etwas angangen könne, so fühlten sich auch manche Menschen in ihren Familien oder auch in ihren Kirchengemeinden. Bezug nehmend auf die Zahl 115 aus der Chronik-Überschrift, gab der Bezirksapostel allen, die sich auch manchmal hin- und hergeschoben fühlen, ein Wort aus dem 115. Psalm mit auf den Weg: "Der Herr denkt an uns und segnet uns" (Psalm 115,12).
Gerecht geworden aus dem Glauben
Als Grundlage für die Predigt hatte Bezirksapostel Storck das Bibelwort "Da wir nun gerecht geworden sind aus dem Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird." (Römer 5,1.2).
Der Bezirksapostel führte aus, dass der Brief an die Römer ein strategischer Brief gewesen sei. Die schon zu Beginn der christlichen Gemeinden um sich greifende Rechtfertigungslehre wurde durch den Brief des Apostels ins Licht des Evangeliums gerückt: Gerechtigkeit sei alleine durch den Glauben möglich, und durch Umsetzen des Glaubens in entsprechende Werke entstehe der innere Friede, von dem Jesus selbst gesprochen habe (Johannes 14,27).
Frieden mitgenommen
Die Gedanken aus der Predigt prägten den gesamten weiteren Verlauf des Gottesdienstes. Neben der Freude an der Gottesdienst-Teilnahme nahmen die Gottesdienstbesucher auch den erwähnten inneren Frieden mit - der Chor brachte dies mit seinem abschließenden Lied "Mein Herz ist still geworden" zum Ausdruck.
Am Ende des Gottesdienstes hatten alle noch die Möglichkeit, sich vom Bezirksapostel und den ihn begleitenden Amtsträgern persönlich zu verabschieden.
Der Einladung zum Besuch des Gottesdienstes waren etliche Ehrengäste gefolgt: die Oberbürgermeisterin der Stadt Saarbrücken, Charlotte Britz, der Landrat des Saar-Pfalz-Kreises, Dr. Theophil Gallo, Hermann-Josef Anton als Vertretung für Staatssekretär Jürgen Lennartz sowie weitere Vertreter von Kirchen und Verbänden.
12. August 2018
Text:
Gerhard Grapp
Fotos:
Jörg Zschocke