Die Senioren der Kirchengemeinde Völklingen-Warndt haben auch in diesem Jahr einen Sommerausflug unternommen. Der Tagesausflug nach Saargemünd war bereits Anfang des Jahres in der Planung von unserem Seniorenbeauftragten Horst Lavall. Jetzt war es endlich so weit. Treffpunkt war ein Parkplatz in Kleinrosseln. Von dort startete die Gruppe in Fahrgemeinschaften um 7:30 Uhr. Die Fahrt ging durch Frankreich zu dem Schiffsanleger in Saarbrücken-Güdingen.
Das Schiff sollte um 8:40 Uhr ablegen, kam allerdings mit 25 Minuten Verspätung an. Vermutlich hat die Schleusung an der Güdinger Schleuse etwas längere Zeit beansprucht als vorgesehen. An dieser Schleuse kann man nämlich speziell den Prozess einer Schleusung kennen lernen.
Nach Anlegen der "Frohsina" nahmen alle in guter Laune die Plätze auf dem Oberdeck mit Sonnenmarkise ein. Dann hieß es "Leinen los" und schon kurz hinter Güdingen passierte das Schiff die Grenze nach Frankreich.
Bei Kleinblittersdorf an der Schleuse wurden noch zwei Fahrgäste aufgenommen, die uns in Güdingen verpasst hatten. Glück gehabt! Weiter ging es nach Großblittersdorf und an Hanweiler vorbei. In Hanweiler wird das Rilchinger Mineralwasser abgefüllt. Das alles erzählte im Laufe der Fahrt der Kapitän, Herr Emmer.
Links und rechts der Schiffsreise gleiteten Wiesen, Felder und Ortschaften vorbei. Es war eine kleine Reise durch die Natur am Ufer der Saar. Grüne Uferböschungen mit üppigem Wuchs von Goldruten in sattem Gelb standen in einem schönen Kontrast zu den Sträuchern und Bäumen. Auch gelbe Flussrosen (eine Gattung der Seerosen) bildeten kleine und große Blütenteppiche am Uferrand. Wildenten hatten im Gestrüpp ihr zu Hause gefunden und schwammen hin und her. Seit einigen Jahren hat sich auch der Graureiher (Fischreiher) entlang der Saar heimisch gemacht. Je näher das Schiff nach Saargemünd kam, sah man immer mehr dieser Vögel, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren.
An einigen der Brückenwände boten die Wandmalereien mit verschiedenen Vogelarten einen sehr schönen Anblick. Eine gute Idee, wie man auf grauen Wänden den Blick auf die Natur lenken und somit auf den Artenerhalt in der Region aufmerksam machen kann.
Dann kam Saargemünd in Sicht. Auf der einen Seite des Saarufers war ein wunderschönes Gebäude, fast in einem orientalischen Baustil, zu sehen. Die Fassaden war mit farbigen Keramikkacheln versehen. Das verlieh dem Ganzen eine besondere Note. Es war das Casino mit Pavillon, welches aktuell für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. In früherer Zeit wurde dieses Gebäude für die Arbeiter der Faiencerie errichtet. Saargemünd ist für seine einst hergestellten Keramikprodukte bekannt.
Um 11:35 Uhr war Landgang angesagt. Die Senioren spazierten in das reizvolle lothringische Städtchen. Erstes Ziel war der Wochenmarkt, da eine Besichtigung des Keramikmuseums und der Faiencerie zeitlich nicht ausreichten. Auf dem Wochenmarkt herrschte buntes Treiben an den Marktständen. Die Glocken der nahe gelegenen Kirche (Prachtbau aus Sandstein) läuteten den Mittag ein. Der mit Kräuterbeeten umrahmte Dorfbrunnen bot seinen eigenen Charme. Strassencafes luden bei Sonnenschein zum Verweilen ein. Leider mussten alle rechtzeitig wieder zurück, denn das Schiff stand um 13:30 Uhr zur Abfahrt bereit.
Nun musste die Fahrstrecke von ca. 18 km mit vier Schleusungen wieder auf umgekehrter Strecke zurückgelegt werden. Die Schleusen werden per Funk vom Schiff aus geöffnet.
In Güdingen angekommen, kehren alle noch im Gasthof „Zur wilden Ente“ ein. Dort war ein Nebenraum für uns reserviert. In froher Runde klang der Nachmittag aus.
14. August 2018
Text:
M. Holzwarth
Fotos:
Horst Lavall