Ursprünglich war die Konfirmation für den 10. Mai 2020 vorgesehen; bedingt durch die Coronapandemie musste sie jedoch auf den 4. Oktober verschoben werden. So fielen in diesem Jahr der Erntedanktag und der Konfirmationsgottesdienst zusammen. Dankbar waren die Konfirmanden Luca, Lukas und Tim mit ihren Familien auch, dass ihre Konfirmation gemeinsam und in einem würdigen Rahmen stattfinden konnte.
Bischof Pascal Strobel feierte den Gottesdienst mit den Konfirmanden und ihren Gästen sowie einigen Gemeindemitgliedern. Coronabedingt wurde der Gottesdienst für diejenigen Gemeindemitglieder intern übertragen, die aufgrund der Hygienevorschriften nicht vor Ort teilnehmen konnten.
Verknüpft wurden die Konfirmation und das Erntedankfest nicht nur durch die Predigt, sondern auch durch den Altarschmuck. Dieser umfasste einen Weinstock (Sinnbild für Jesus Christus), an dem drei Holzschilder mit den Namen der Konfirmanden angebracht waren – als Symbol dafür, dass die drei Konfirmanden bei Jesus bleiben sollen.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Hebräer 8, 10 zugrunde: „Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihren Sinn geben, und in ihr Herz will ich sie schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“
Durch das Opfer Jesu Christi sei ein neuer Bund zwischen Gott und den Menschen geschlossen. Gott möchte die Menschen in die ewige Gemeinschaft mit ihm führen und ihnen so den Zugang zur wahren Freiheit – der Freiheit in Christus – schenken. In diesen Bund seien die Konfirmanden durch ihre Taufe hineingenommen, so Bischof Strobel.
Freiheit bedeute dabei nicht immer, dass man tun und lassen könne, was man wolle. Hierzu führte der Bischof zunächst aus, dass es Fußgängern verboten sei, auf der Straße zu laufen. Eltern nähmen daher kleine Kinder an der Hand, um zu verhindern, dass sie auf die Straße liefen und zu Schaden kämen. Seien die Kinder älter und verstünden, dass sie nicht auf die Straße laufen dürften, täten sie dies, um von den Eltern nicht gerügt zu werden. Erst wenn Kinder verstünden, dass diese Regelung zu ihrer eigenen Sicherheit beitrüge, hielten sie diese Regelung ein, ohne dass sie jemand ausdrücklich daran erinnere. Trotz dieser Regelung fühle sich aber niemand in seiner Freiheit eingeschränkt.
Wenn man die Gesetze des Herrn im Herzen trüge und „verstanden“ habe, beachte man sie nicht aus Zwang oder Furcht, sondern aus freiem Willen und aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Diese „Freiheit in Christus“ zeige sich dann in Liebe zu Gott und den Nächsten – in Wort und Tat. Gott segne diese Einstellung und schenke Kraft dazu.
Bischof Strobel erläuterte, dass die Konfirmanden mit ihrem Konfirmationsgelübde feierlich ihren Glauben an Jesus Christus bekennen und das Konfirmationsgelübde mehr sei als ein Versprechen oder gar ein Jawort. Ein Jawort werde oftmals schnell gegeben und anschließend wieder vergessen oder missachtet, ein Versprechen verpflichte stärker und erfolge nicht leichtfertig. Ein Gelübde hingegen „binde“ und solle dauerhaft gelten. So sollten die Konfirmanden sich stets bewusst sein, dass sie den Vorsatz gefasst und Gott gelobt hätten, ihn tief in ihren Herzen verwurzelt sein zu lassen. Um das ihm gegebene Gelübde halten zu können, werde Gott ihnen immer wieder die erforderliche Kraft anbieten.
Der Konfirmandenlehrer, Priester Uwe Heuser, erinnerte an die letzte Konfirmandenstunde vor der „Coronazeit“, als alle Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gruppe mit den Lehrkräften ein Kreisgebet gesprochen hätten und jeder das gebetet habe, was ihn beschäftigte. Durch das Halten der Hände habe jeder das Gefühl gehabt, nicht alleine zu sein, sondern Anteil an den Freuden und Sorgen des Nächsten zu haben. Er ermunterte die Konfirmanden, auch künftig für andere da zu sein.
Ferner erinnerte er an die letzten Unterrichtsthemen vor der Konfirmation: Glaube, Hoffnung und Liebe. Im „Hohelied der Liebe“ (1. Korinther 13) komme zum Ausdruck, dass die Liebe die größte unter den dreien sei. Auch sei die Liebe des Gesetzes Erfüllung (Römer 13, 10). Wenn man also Gott und den Nächsten liebe und entsprechend handele, erfülle man die Gesetze, die Gott „in Herz und Sinn“ gab.
Im Anschluss wurde unter Einhaltung der Hygieneauflagen die Konfirmationshandlung durchgeführt. Nachdem Luca, Lukas und Tim ihr Konfirmationsgelübde gesprochen haben, spendete ihnen Bischof Strobel den Segen zu ihrer Konfirmation.
Zum Ende des Gottesdienstes, der von einem Streichquartett und der Orgel musikalisch feierlich umrahmt wurde, wurden die Konfirmanden von ihren Lehrkräften mit schönen Gedanken und Wünschen aus dem Kreis der Kinder verabschiedet und erhielten einen Weinstock und nichtalkoholischen Rebensaft. So wurde nicht nur eine weitere Verbindung zum Erntedanktag hergestellt, sondern zugleich an die Worte Jesu erinnert, dass er der Weinstock ist.
10. November 2020
Text:
Uwe Heuser
Fotos:
Redaktion
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