Bereits seit einiger Zeit wird unter Beteiligung des ACK Saarbrücken jeden Samstag um 12.00 Uhr in der Saarbrücker Ludwigskirche ein ökumenisches Versöhnungsgebet gesprochen. Feste Elemente dieser viertelstündigen Veranstaltung sind das Versöhnungsgebet von Coventry sowie das Unser Vater. Die Neuapostolische Kirche Saarbrücken konnte Mitte Februar 2022 ein Gebet gestalten und durchführen.
Am Samstag, den 19. März 2022 versammelten sich zur Mittagszeit etwa 40 Gläubige in der Ludwigskirche in Saarbrücken zum ökumenischen Mittagsgebet, das an diesem Tag von Hirte i.R. Peter Guckenbiehl gesprochen wurde. Das Blockföten-Ensemble der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken unter der Leitung von Bernhard Stilz umrahmte die Andacht mit Klängen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Was kann ich tun?
Nach andachtsvollem Glockengeläut und einem Musikstück begrüßte Peter Guckenbiehl die Anwesenden mit den Worten aus Johannes 14, 27: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Der Hirte stellte die Frage in den Raum: "Was macht der Krieg in der Ukraine mit uns?" Wie ginge man mit den Bildern von Soldaten um, seien es angreifende oder weinende, wie mit Bildern von Leid und Flüchtenden?
Daraus ergäbe sich schnell die Frage: Was kann ich tun? Reiche es, wenn wir uns zum Beten treffen? Oder könnte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten ganz praktische Hilfe leisten – Geld spenden; bei der Stadt fragen, wo Hilfe benötigt wird; Wohnraum anbieten…? Könnte ich Frieden stiften, indem ich Ausgrenzung aufgrund der Herkunft nicht zulasse?
Warum greift Gott nicht ein?
Peter Guckenbiehl ging auf das Geschehen zu Kapernaum ein, als viele kamen, um von Jesus geheilt zu werden. In den frühen Morgenstunden zog Jesus sich aus dem Getümmel zurück und ging zum Beten. Als seine Jünger kamen, um ihn zu holen, sagte er ihnen: „Lasst uns anderwohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.“ (Markus 1, 38)
Dass dennoch unsere Hoffnung auf göttliche Hilfe nicht naiv sei, machte Hirte Guckenbiehl an diesen Beispielen fest: Pharaos Heer konnte die Israeliten nicht einholen, es wurde vernichtet. Auch Paulus, der die Christen verfolgte, begegnete vor Damaskus dem Herrn und änderte seine Einstellung.
Mit den Worten „Gib die Hoffnung nicht auf, dass der Herr eingreifen kann“ beendete der Hirte den Wortbeitrag.
„Vater vergib!“ - Gemeinsames Gebet
In der „Versöhnungslitanei von Coventry“ mit der wiederholten Bitte „Vater vergib“ und im „Unser Vater“ verbanden sich die Anwesenden miteinander im Gebet. Als zusätzlicher Impuls war das Gebet für den Frieden vom Hl. Franz von Assisi in Form von Flyern ausgelegt worden.
Ein Mahnmal gegen Krieg und Hass findet sich in der Ludwigskirche gleich neben einer Tafel mit den Worten „Vater vergib!“ – hier sind die Überreste der Statue des Apostel Jakobus des Älteren aufgestellt, die früher auf der Außenbalustrade stand und ein Relikt der alten Ludwigskirche ist, die 1944 bei einem Luftangriff völlig zerstört wurde.
Dona nobis pacem
Einige andächtig stimmende Musikstücke des Flöten-Ensembles boten im Anschluss die Gelegenheit zum Innehalten, um das Erlebte beim Betrachten des prächtigen Innenraums der Ludwigskirche nachklingen zu lassen. Zum Abschluss sangen alle Anwesenden gemeinsam den Kanon „Dona nobis pacem“, der noch lange im Inneren nachhallte.
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