Wie lebendig die Ökumene in Saarbrücken ist, stellte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Abend des 20. Januar bei ihrem Gottesdienst unter dem Motto „Tut Gutes! Sucht das Recht!“ ( Jesaja 1,17) unter Beweis. Jedes Jahr werden die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen von einer anderen Region der Welt vorbereitet – in diesem Jahr von einem international und interkulturell gemischten Team aus dem US-Bundesstaat Minnesota. Für das Vorbereitungsteam spielten dabei die Themen Rassismus und Angst vor Fremdheit eine zentrale Rolle.
Die ACK Saarbrücken und Umgebung feierte ihren Ökumenischen Gottesdienst am Freitag, dem 20.01.2023, in der Kirche der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Hirtenwies in Saarbrücken.
Gemeinsam Gutes Tun
Die vom Rat der Kirchen in Minnesota eingesetzte Arbeitsgruppe wählte Vers 17 aus dem ersten Kapitel des Buches Jesaja als zentralen Text für die Gebetswoche: „Lernt, Gutes zu tun! Sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen!“ (1,17).
Schon in den Willkommensworten von Pastor Joachim Hipfel von der FeG kam die Forderung des Propheten Jesaja aktuell zum Ausdruck: Gemeinsam Gutes tun, gemeinsam Recht zu suchen, gemeinsam Unterdrückten zu Hilfe zu kommen, gemeinsam die Waisen verteidigen und für Witwen einzutreten. Das war der Grundgedanke des gesamten Gottesdienstes: Wie können wir unsere Einheit als Christen leben.
Ein Stein: fester Grund oder tödliche Waffe
Von zwei Musikern der FeG mit Klavier, Gitarre und Gesang wurde der Gottesdienst umrahmt. Die Predigt hielt Pfarrerin Juliane Opiolla (Evangelische Kirche im Saarland - Kirchenkreis Saar-West). Sie griff das Motto der Gebetswoche anhand der Symbolik von Stein und Wasser auf. „Ein Stein kann beides sein: Der feste Grund, auf dem wir stehen, aber auch tödliche Waffe und Abgrenzung in Form von Mauern. Es kommt auf uns an, was wir mit dem Stein machen.“ Dies gelte auch für den Glauben, der einerseits Lebensfreude und Gemeinschaft schenke, aber auch das Gegenteil bewirken könne, wie Glaubenskriege zeigten. „Es kommt darauf an, wie wir den Glauben leben. Wir haben den Auftrag Gottes, innere und äußere Mauern einzureißen, uns anderen zu öffnen und versöhnt und in Frieden mit den Menschen zu leben“, sagte die Theologin. Doch wenn man den anderen nicht verstehe, könne dies zu Misstrauen und Ablehnung Fremden gegenüber führen. „Aber Gott trägt uns auf, durch Christus Frieden zu suchen. Wir müssen die Angst vor Fremden abbauen“, appellierte Opiolla. Das gehe nur durch gegenseitiges Kennenlernen.
Rassismus besiegen
An einer vorgelesenen Geschichte wurde den Gottesdienstbesuchern vor Augen geführt, wie aus Menschen ganz unterschiedlicher Prägung und Herkunft Freunde werden könnten. Man müsse hinsehen und sich mit dem Nächsten beschäftigen (aus dem Buch 180 Grad, Geschichten gegen den Hass, von Bastian Berbner)
NAK Bezirk Saar-Pfalz Vollmitglied der ACK
Am Ende des Gottesdienstes wurde die Neuapostolische Kirche, Bezirk Saar-Pfalz, als Vollmitglied in die ACK Saarbrücken und Umgebung aufgenommen. Im November 2017 nahm die Neuapostolische Kirche, vertreten als offizielle Delegierte durch Bezirksältesten i.R. Achim Eisel und Hirten i.R. Peter Guckenbiehl) erstmals an einer Sitzung der ACK teil und wurde im Jahr 2019 als Gastmitglied aufgenommen. Die gemeinsame aktive Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft wurde nun mit der Aufnahme als Vollmitglied bestätigt.
Das Bistum Trier hat in einem veröffentlichten Artikel auf seiner Homepage die Aufnahme der NAK als Vollmitglied gewürdigt. Hier der Link zum Artikel.
Das Titelfoto zeigt von links nach rechts: Johannes Achenbach (Selbständig evangelisch-lutherische Kirche), Reimund Franz (kath. Diakon), Dr. Pascale Jung (Pastoralreferentin), Joachim Hipfel (Freie evangelische Gemeinde), Peter Guckenbiehl (Neuapostolische Kirche), Achim Eisel (Neuapostolische Kirche), Juliane Opiolla (ev. Pfarrerin und Synodalassessorin im Kirchenkreis Saar-West) sowie Wolfgang Schmidt (ev. Kirche). Wir danken Ute Kirch vom Bistum Trier für die Zurverfügungstellung der Fotos.
20. Januar 2023
Text:
Peter Guckenbiehl,
Redaktion
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