Ein Jahr lang hatten sie sich im Konfirmandenunterricht intensiv auf diesen Tag vorbereitet: die Glaubensinhalte der Neuapostolischen Kirche betrachtet, die Struktur der Bibel, die Glaubensartikel und nicht zuletzt das Konfirmationsgelübde gelernt. Sichtlich nervös nahmen dann am Sonntagmorgen, den 30. April 2023, um kurz vor 10 Uhr ein Mädchen im festlichen Kleid aus der Gemeinde Güdingen und ein Saarbrücker Junge im stattlichen Anzug in der ersten Reihe der Neuapostolischen Kirche in Saarbrücken Platz. In den voll besetzten Kirchenbänken hinter und neben ihnen hatten sich ihre Familien, Freunde und die Gemeinden Saarbrücken, Güdingen und Holz zum Konfirmationsgottesdienst versammelt, den Bezirksvorsteher Klaus Dieter Weller leitete.
Bereits vor dem Gottesdienst, zu dem etwas mehr als 200 Teilnehmer anwesend waren, unterstrich das Spiel eines Instrumental-Ensembles den festlichen Charakter dieses Konfirmations-Sonntages. Der Begriff „schön“ zog sich wie ein roter Faden durch den Morgen – angefangen beim Eingangslied „Halleluja! Schöner Morgen“, über das Chorlied zu Beginn des Gottesdienstes, in dem von den „schönen Gottesdiensten“ gesungen wurde, bis hin zur Predigt, in der die Schönheit Gottes beschrieben wurde.
„Gott ist freundlich, er ist die Liebe, Gott ist schön“
Bezirksevangelist Weller verdeutlichte in der Predigt, dass die beiden jungen Glaubensgeschwister mit ihrem Konfirmationsgelübde keine Freiheit einbüßen würden, sondern dass sie in Liebe und Harmonie in die Gemeinschaft mit Gott hineinwachsen sollten. Mit einem in die Jahre gekommenen Mobiltelefon machte er anschaulich, wie schnell Dinge aus der Zeit fallen und dass Christsein vielleicht auch von Mitmenschen als „aus der Zeit gefallen“ abgestempelt werden könnte. Der Heilige Geist übersetze Gottes Wort immer in die aktuelle Zeit. Die beiden Konfirmanden hätten wiederum die Aufgabe, dies in ihren Alltag hinein, vor ihrem individuellen Hintergrund, zu übersetzen. So sei es ihnen möglich, Gottes Willen zu kennen und zu verstehen, so der Bezirksvorsteher.
Was dazu nötig sei, den Willen Gottes zu tun, erläuterte er nach dem Chorlied „Ich will in Treue halten“. Den Willen Gottes zu tun, auch wenn keiner hinschaue, drücke Gehorsam aus. Dass Gott nicht veraltet oder langsam sei, wenn er nicht sofort auf ein Gebet reagiere, sondern dass er manchmal Zeit brauche, lerne man mit Geduld. Und Demut beinhalte, dass man sich bei Gott nicht den Gegenwert für etwas Erarbeitetes, einen Lernerfolg einfordern könne, sondern dass alles Gnade sei. Bezirksevangelist Weller betonte, dass die gesamte Gemeinde dazu aufgerufen sei, sich gegenseitig zu motivieren und voneinander zu lernen.
„Gott kommt nicht aus der Mode“
Priester Michael Dillenburger aus der Gemeinde Güdingen, einer der Konfirmandenlehrer, forderte in der Co-Predigt die Anwesenden dazu auf, ihr „Ja“ zu Gott zu erneuern. In einem weiteren Predigt-Beitrag stellte Evangelist Hans-Martin Morlok, Vorsteher der Gemeinde Holz, die Frage nach dem persönlichen Fokus: Ob er auf dem möglichen Negativen läge, das in Zukunft geschehen könnte, oder auf dem Schönen und der Gewissheit „Gott ist da“.
Während der Gemeindechor das Lied „Wir geloben diese Stunde“ sang, traten die Konfirmanden vor den Altar. Bezirksevangelist Weller griff die Situation auf, dass ein Sänger in der zweiten Strophe des Liedes ein „Ja“ ein wenig zu früh gesungen habe und welche Freude ihn wohl dazu veranlasst habe, dass er es kaum hatte erwarten können, das „Ja“ zu singen. Dieses Bild übertrug er auf das bevorstehende „Ja“ der Konfirmanden und bat sie, die Nähe zur Gemeinde künftig zuzulassen, mitzumachen und die Gemeinschaft zu suchen. Von der anfänglichen Nervosität war kaum noch etwas zu spüren, als die beiden mit fester Stimme ihr Konfirmations-Gelübde sagten. Durch Handauflegung empfingen sie den Segen zur Konfirmation. Mit einem besonderen Gemeindelied, dem irischen Segensgruß, endete der Gottesdienst.
2. Mai 2023
Text:
Sandra Reiser
Fotos:
Jörg Zschocke
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