Seit mehr als hundert Jahren rätseln Wissenschaftler um den Stoff mit der Formel H2O: Wasser. Und noch immer entdecken sie Neues, noch immer bleiben Rätsel. Dass Wasser beim Taufsakrament als äußeres Zeichen der inneren Reinigung des Menschen eingesetzt wird, ist wissenschaftlich nicht belegbar – aber glaubbar. So erlebte am Sonntag, dem 6. August 2023 die neuapostolische Kirchengemeinde in Saarbrücken die Heilige Wassertaufe von zwei Kindern.
Der Taufgottesdienst basierte auf dem Bibelwort aus 1. Mose 16,13: „Und sie nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat.“ Priester Didier Reiser, Vorsteher der Gemeinde Saarbrücken, begann die Predigt vor über 130 Anwesenden mit den Worten „Herzlich Willkommen am Altar des Herrn“.
Gott sieht seine Kinder
Eingehend auf das Bibelwort aus der Begebenheit um Hagars Flucht in die Wüste erläuterte Priester Reiser, dass Gott seine Kinder immer sehe – und das in jeder Lebenssituation. Er erinnerte an den Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider eine Woche zuvor, in dem die Rede davon war, dass Jesus siegen werde, das Ende sei schon geschrieben. Der Gemeindevorsteher verglich dies mit einem sportlichen Wettkampf, bei dem schon im Vorfeld klar sei, wer gewinnen werde – unklar sei aber, wie lange der Wettkampf dauern würde oder wie viele Krisen man währenddessen bewältigen müsse.
Auch Apostel Gert Opdenplatz zitierte er aus einem früheren Gottesdienst, wo der Apostel den Impuls gegeben hatte, die Dinge vom Ende her zu betrachten, wenn man schwere Zeiten durchlebe. Dabei habe Gott nicht vorrangig irdisches Wohlergehen im Fokus, so Priester Reiser, sondern er frage allein: „Liebst du mich?“ und habe dabei doch die menschliche Not und Angst immer mit im Blick.
Gott durchschaut seine Kinder
In der Co-Predigt, die besonders die Kinder ansprechen sollte, ging Diakonin Sandra Reiser auf das bekannte Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ein. Sie führte aus, dass Gottes Blick auf die Menschen nicht an der Oberfläche bliebe, sondern ganz durch sie hindurch schaue. Ergänzend zitierte sie aus dem 139. Psalm einige Sätze.
Gott liebt dich unendlich
Ein besonderer Musik-Beitrag läutete die Tauf-Zeremonie ein und zwei ruhige Kinder wurden auf den Armen ihrer Eltern zum Empfang des Sakraments an den Altar getragen. In einer kurzen persönlichen Ansprache stellte der Vorsteher Jesus als „Freund auf Augenhöhe“ dar und regte an, dass die gesamte Gemeinde und die Bezugspersonen der Tauf-Kinder sich an den Charakterzügen Jesu im liebevollen Umgang miteinander ein Beispiel nehmen sollten. Nachdem mit ausgesondertem Wasser unter trinitarischer Formel den Kindern drei Kreuze auf die Stirn gezeichnet worden waren, empfingen sie durch Handauflegung und Gebet des Priesters den Taufsegen.
Süße Tradition
Nach dem Gottesdienst freuten sich nicht nur die anwesenden Kinder über die traditionellen Tauf-Bonbons – oder wie sie im Saarland genannt werden: „Kinddaafsgutzjer“. Dazu gehören unter anderem die im nahen Elsass produzierten Schaumbohnen und Fruchtkaramellen.
11. August 2023
Text:
Sandra Reiser
Fotos:
Gerhard Grapp,
Sandra Reiser
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